Kaffeeklatsch vegan - Isabella Keller
Trias Verlag
Über dieses Backbuch bin ich durch Zufall gestolpert. Während ich Mitte Dezember aus meiner Pralinenküche fiel, um mal einen Abend von der Schokolade wegzukommen und ein wenig gute Live-Musik zu feiern, stand ich zusammen mit Lars und ein paar Freunden ca. 1 Stunde im Innenraum der Braunschweiger Volkswagenhalle und wartete auf… das Eröffnungskonzert der Rekord-Tour 2015 von Fanta 4!
Während man entspannt in der Halle steht und wartet, hat man ja Zeit. Z. B. Zeit, um ein Kochbuch zu bestellen. Nicht so naheliegend? Nun, mir kam in der Halle Andreas Bär Läsker entgegen und das wirkte wohl irgendwie als Inception… denn während wir warteten, bestellte ich mir das Buch No need for meat von Andreas Bär Läsker, erschienen im Trias Verlag. Von diesem Buch berichte ich Dir demnächst auf Küchendelikte.
Der Trias-Verlag sagte mir bis dato nichts, und da bis zum Konzert immer noch etwas Zeit war, habe ich mal auf der Internetseite des Verlages herum gestöbert. Hierbei bin ich dann über das Backbuch Kaffeeklatsch vegan gestoßen.
Buchbesprechung
75 Backrezepte ohne Milch, Ei und Honig
Von Isabell Keller
Erschienen im Trias Verlag
ISBN 978-3-8304-8029-7
Preis: 14,99€
In der Beschreibung zum Buch heißt es
Im Kinderlied „Backe, backe Kuchen …“ heißt es: „Wer will guten Kuchen backen, der muss haben sieben Sachen: Eier und Schmalz, Zucker und Salz, Milch und Mehl, Safran macht den Kuchen gel.“ Was es eigentlich mit dem Safran auf sich hat, haben wir uns früher schon als Kinder gefragt. Und Eier und Milch? Das gehört längst nicht mehr zwingend in den Rühr- oder Mürbeteig. Für alle, die tierische Eiweiße nicht vertragen oder aus anderen Gründen „tierfrei“ leben, hat Isabell Keller ihre liebsten veganen Backrezepte im neuen Backbuch „Kaffeeklatsch vegan“ (TRIAS Verlag, Stuttgart. 2014) zusammengestellt.
Ja, wie ist es, wenn ich tierische Produkte nicht verwenden kann bzw. möchte? Kann ich locker fluffige Rührkuchen backen, die nicht klietsch werden? Und wie ist es mit Biskuitrollen oder gar Torten? Dass dies geht, beweisen viele gute vegane Foodblogs. Für mich bedeutet dieses Thema aber Neuland, auch wenn ich mich ständig im Internet bewege.
Das Thema interessiert mich. Zum einen backe ich hier auf Pralinenwahnsinn ab und an mal, wenn auch eher selten. Zum anderen ist der eine oder andere vegane Backtipp ja auch ganz interessant für die Pralinenherstellung.
© Meike Bergmann, TRIAS Verlag
Anfang Januar war es also soweit. Kaffeeklatsch vegan zog in mein Patisserie-Kochbuchregal ein. Gut, das Buch fand nicht sofort einen Platz im Regal. Ich schmökerte ausführlich in Kaffeeklatsch vegan. Nach einem freundlichen Grußwort der Autorin Isabell Keller, in dem sie kurz erklärt, was mich als Leserin in ihrem Buch erwartet, geht es in die vegane Backstube.
Ich möchte ganz kurz auf die Begrüßung eingehen, die mir sehr positiv im Gedächtnis geblieben ist. Die Autorin spricht hier gleich drei wichtige Punkte zum veganen Backen an:
- Für veganes Backen werden keine teuren Spezialzutaten benötigt.
- Alle Rezepte sind für den kleinen Geldbeutel optimal geeignet.
- Alle Rezepte sind auch bei Allergien und Intoleranzen, wie z. B. Milcheiweiß- oder Hühnereiweißallergie, geeignet.
Bevor es mit den Rezepten losgeht, empfiehlt es sich, das Kapitel Vegane Backstube zu lesen. Hier werden die folgenden Themen ausführlich behandelt:
- Backen ohne Tier
- Welche Aufgaben haben Milch und Ei beim Backen eigentlich?
- Wie ersetze ich Milch & Ei?
- Ei-Ersatzmittel aus dem Reformhaus
- Milchersatzmittel
- Grundzutaten für vegane Kuchenteige
- Mehl, Puddingpulver & Stärke
- Backtriebmittel
- Fett & Zucker
- Flüssigkeit
- Geschmackszutaten
- Faktor Zeit
- Ihre Erfolgstipps beim Backen
- inkl. Kreativecke Glasuren & Cremes
Ich bin ja gerne versucht, gerade die ersten Kapitel nicht zu lesen. Trial and error passiert in meiner Küche deshalb öfter. Ungeduldig? Ich? Niiiiiemals.
Bei diesem Buch habe ich mich aber mal zusammengerissen und die Backtipps rund um das Thema Vegan Backen komplett gelesen. Keine Angst, so viele Seiten sind nicht durchzuarbeiten. Es lohnt sich wirklich. Isabell Keller empfiehlt z. B. den fertigen Kuchen komplett auskühlen zu lassen, bevor man ihn anschneidet, da er ansonsten ziemlich zerkrümeln wird. Und ja, die Autorin hat recht. Am besten ruht der Kuchen über Nacht. Am nächsten Tag lässt er sich super schneiden, ist schön saftig und locker.
Womit wir auch schon bei den Rezepten wären. In Kaffeeklatsch vegan sind viele Klassiker vertreten, wie z. B.
- Feiner Hefezopf
- Sandkuchen
- Feine Biskuitrolle
- Schneckenkuchen
- Kekskuchen - Kalter Hund
- Schokoladentorte
- Schwarz-Weiß-Gebäck
- Saftiger Rüblikuchen
- etc.
Die Rezepte sind gut strukturiert. Neben der Liste der Zutaten und der Auflistung der Zubereitungsschritte sind Anzahl der Kuchenstücke und Vorbereitungs-, Ruhe- und Backzeit mit aufgeführt. Die Zubereitungsschritte sind klar beschrieben und gut umsetzbar. Und das Backergebnis?
Das hat bisher immer überzeugt. Wir hatten sogar freiwillige Kuchentester, die nicht wussten, dass sie veganen Kuchen aßen. Einmal hat Lars seine Kollegen, meine lieben Ex-Kollegen, mit dem Mohn-Schoko-Kuchen mit Marzipankugeln versorgt. Meine Kollegen durften sich über Marmorkuchen freuen und meine Lieblingsschwester bekommt morgen den Streuselkuchen mit Vanillecreme. Meike… Überraschung!
Unseren Kollegen hat es übrigens allen sehr geschmeckt.
© Meike Bergmann, TRIAS Verlag
Mein Fazit zum Buch? Sehr empfehlenswert!
Vegan backen ist unkompliziert und lecker. Und falls man mal sehr spontan Besuch bekommt, gibt es sogar schnelle vegane Tassenkuchen aus der Mikrowelle. Also ran an die Rührschüsseln und viel Spaß beim veganen Backen.
Schokoladige Grüße