Olivenöl-Pralinen mit kandierten Oliven
Original Beans and friends - Jordan Olivenöl
Endlich wieder ein neues Pralinenrezept hier auf Pralinenwahnsinn. Wird wieder Zeit, gell?
Ab sofort wird es hier im Blog-Bereich meiner kleinen Pralinenseite wieder öfter Pralinenrezepte für Dich zu lesen geben. Neben guten Basisrezepten werde ich Dir an jedem letzten Wochenende im Monat eine etwas außergewöhnlichere Praline im Rahmen einer neuen Reihe vorstellen. Die neue Reihe heißt:
Original Beans and Friends
Dass ich Original Beans sehr mag und meine Pralinen hauptsächlich mit diesen Kuvertüren herstelle, habe ich Dir ja bereits in dem Artikel Küvertüre für Pralinen - Welche nehmen? beschrieben. Aber nicht nur ich habe mich für Original Beans als Kuvertüre-Partner entschieden. Das haben auch viele andere kulinarische Firmen und coole Manufakturen getan. Bei Original Beans and Friends stelle ich Dir Produkte dieser Manufakturen in Form einer Praline etwas genauer vor. Aber keine Angst, die Pralinen sind köstlich, auch wenn die Kombination Olive und Schokolade im ersten Moment etwas schräg erscheinen mag. Das wurde mir heute übrigens vom wohl härtesten Kritiker bestätigt, meinem 8-jährigen Patenkind.
Mein Mann sagte zu den folgenden Pralinen:
"Die sind schon geil."
Mein Patenkind biss erst vorsichtig eine kleine Ecke der Pralinen, schaute auf, leicht skeptisch. Meine längste und beste Freundin schaute ihren Großen an und fragte, ob die Praline nicht so sein Fall wäre. Er biss nochmal rein, bekam fast große Augen, schob die Praline ganz in den Mund und sagte dann:
"Die sind sehr lecker."
Später wollte er sogar keinen Kuchen nach dem Spaziergang, sondern nur Pralinen. Und nein, ich habe mein Patenkind nicht bestochen. Somit kann ich Dir zwei sehr kritische Pralinenesser vorweisen, die die heutige Pralinen mit einem "Sehr gut" beurteilten, trotz der Kombination von Schokolade, Olivenöl und kandierten Oliven. Oder gerade deswegen?
Für meine Olivenölpralinen mit kandierten Oliven habe ich Produkte von Jordan Olivenöl verwendet. Mild, nicht bitter, leicht fruchtig und schön pfeffrig im Abgang. Und die kandierten Oliven? Das sind schonend dehydrierte Oliven, die anschließend mit Rohrzucker verfeinert werden. Pur schon saugut und in der Pralinen eine schöne leicht salzige Nuance. Ich finds gut und hab wirklich Spaß an dieser Praline.
Olivenöl-Pralinen mit kandierten Oliven
#originalbeansandfriends
Zutaten
für ca. 50 Pralinen
140 g weiße Kuvertüre, z. B. Original Beans Edel Weiß 40%
65 g Sahne
20 g Invertzucker
90 g Jordan Olivenöl
8-10 kandierte Oliven, fein gehackt
3-4 kandierte Oliven, in feine Scheiben geschnitten
ausreichende temperierte dunkle Kuvertüre, z. B. Original Beans Cru Virunga 70 %, zum Gießen von Pralinenhohlkörpern
Zubereitung
Vorab zwei Pralinenformen schminken, also mit gefärbter Kakaobutter ausmalen, mit temperierter dunkler Kuvertüre ausgießen und auskristallisieren (aushärten) lassen.
Canache
Die weiße Kuvertüre über dem Wasserbad schmelzen. Die Sahne zusammen mit dem Invertzucker aufkochen, ein bis zwei Minuten kochen und etwas abkühlen lassen. Die Sahne mit der Kuvertüre zu einer glatten Masse verrühren. Nun das Olivenöl in drei Schritten unterrühren und zum Schluss die feingehackten kandierten Oliven hinzugeben und ebenfalls unterrühren. Die nun fertige Canache auf 32°C abkühlen lassen und in einen Einwegspritzbeutel füllen.
Fertigstellung
Die Pralinenkörper mit der Canache bis 2 mm unter dem Rand mit der Canache füllen, je eine dünne Scheibe kandierte Olive auflegen und über Nacht auskristallisieren lassen.
Die fast fertigen Pralinen am Folgetag mit temperierter dunkler Kuvertüre verschließen, aushärten lassen und die nun fertigen Pralinen aus den Formen befreien. Fertig.
Schokoladige Grüße
PS:
Dies ist keine bezahlte Kooperation, sondern meine eigene Idee. Manchmal tut Input von Außen für die eigene Kreativität einfach ganz gut.
[Verlosung] Dream Cakes von Nicole Riechert
erschienen im blv Verlag
Da liegt es nun vor mir, das neue Buch von Nicole Riechert. Erinnerst Du Dich noch an sie? Ich habe Dir hier auf Pralinenwahnsinn vor ein paar Monaten ihr Erstlingswerk Sweet de luxe vorgestellt. Damals ging es um Desserts, Petit Fours, süße Snacks, Tartes und Pralinen. In ihrem zweiten Buch widmet sich die Pâtisière des Jahres 2012 ganz dem Thema Torten. Fotografisch unterstützt wurde sie hierbei von Tanja Bischof, Foodstylistin und Foodfotografin.
Dream Cakes
von Nicole Riechert und Tanja Bischof
erschienen im blv Verlag
176 Seiten
232 Farbfotos , 3 Zeichnungen
Format: 28,3 x 38,6 cm,
fest gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-8354-1422-8
79,99 € (D)
Ich könnte jetzt direkt ins Detail gehen. Ich könnte Dir meine Eindrücke vom Buch beschreiben, vom Rezeptaufbau und all den detaillierten Anleitungen erzählen. Hab ich die Fotos schon erwähnt und die vielen schönen Ornamente und genussvollen Sprüche? Neeee? Och... das mache ich jetzt auch noch nicht. Nur soviel vorab - ich find das Buch mal so richtig gut!
Schau doch mal...
Noch nicht genug? Dann blättere doch gleich mal durch die Leseprobe von blv Verlag. Halt! Nicht sofort. Lies doch erstmal kurz weiter:
Zusammen mit dem blv Verlag verlose ich dieses Exemplar von Dream cakes. Hast Du Lust dieses süßes Buch im ungewöhnlichen Format, mit goldener Schnittkante und sehr edler Aufmachung zu gewinnen? Dann beantworte mir hier in den Kommentaren doch einfach folgende Frage:
Warum ist genau dieses Buch Dream Cakes von Nicole Riechert bei Dir genau richtig aufgehoben?
Hinterlasse mir hier unter diesem Beitrag bis zum 20.01.2016, 20 Uhr ein Kommentar mit Deiner Begründung und wandere so in den Lostopf. Unter allen Einsendungen ziehe ich am 21.01.2016 via random.org die Gewinnerinnen bzw. Gewinner.
Teilnahmebindungen:
Ich drücke Dir fest die Daumen und bin auf Deinen Kommentar gespannt.
So, nun viel Spaß beim Schmöckern in der Leseprobe.
Schokoladige Grüße
Elements of desserts - Francisco J. Migoya zu Gast im Pfersich Trendforum
Dem Profi über die Schulter schauen - Teil 1
Herzlich Willkommen im neuen Jahr!
Ich hoffe, Du bist gut ins neue Jahr gekommen und wünsche Dir ein gutes und gesundes Jahr 2016.
Eine kulinarische Freundin hat wunderschöne Vorsätze niedergeschrieben, die ich Dir hier kurz zeigen möchte, bevor ich Dir von meinem kulinarischen Highlight 2015 berichte:
Wunderschön, nicht?
Nun geht es aber los. Hier ist mein kulinarisches Highlight aus 2015:
Elements of desserts
Ein zweitägiges Fachseminar mit Francisco J. Mogoya!
Wenn der Küchenchef von Moderist Cuisine und Autor des Buches Elements of desserts aus Seattle ein zweitägiges Fachseminar bei Matthias Mittermeier im Pfersich Trendforum abhält, gibt es keinen Grund nicht nach Neu-Ulm zu fahren. Kurz die Anzahl der Urlaubstage prüfen, den Kalender checken und Lars anrufen. Urlaubstage hatte ich noch, es lagen keine anderen Termine an, also wurde umgehend gebucht. Eine kleine Fahrgemeinschaft war auch schnell gefunden und so saß ich am 16. und 17. September 2015 mit staunenden Augen und gezückter Kamera in der großen Patisserieküche des Pfersich Trendforums.
Das Buch Elements of desserts kenne ich ja schon. Es steht seit Erscheinen in meinem Patisseriebuchregal zuerst in meinem Büro/Kochbuchzimmer und nun in meiner Pralinenschule. Ich war total gespannt, wie der international bekannte Patissier hinter dem Buch agiert und auftritt. Ich kann Dir vorab sagen, dass Francisco J. Migoya ein absoluter Vollblutprofi mit Hang zum Perfektionismus ist. Dabei ist er absolut bodenständig, sympathisch und nett. Ständig säubert er seinen Arbeitsplatz zwischen zwei Arbeitsschritten, er erzählt mit Händen und Füßen und erklärt mit Ruhe und Souveränität. Nur Blüten auf Desserttellern kann er nicht verstehen und gutheißen. Das scheint wohl recht deutsch zu sein.
Folgende Desserts brachte Francisco J. Migoya u. a. mit:
Um der Flut der Informationen ein wenig Herr Frau
zu werden, habe ich angefangen, Notizen zu machen. Die ersten drei, vier Stichpunkte waren noch auf deutsch, dann nahm das Denglisch die Oberhand und zum Schluss setzte sich Englisch komplett durch. Das Lustige daran ist, dass dies automatisch geschah...
Vielleicht hast Du Respekt vor Fachseminaren in Englisch. Mir ging es jedenfalls so. Ich hatte zwar in der Oberstufe Englisch-LK, aber ich war mit 8 Punkten nicht wirklich gut darin und das liegt dann auch noch gute 17 Jahr zurück. Ich habe seit dem nicht mehr Englisch sprechen müssen! Es stellte sich aber heraus, dass das Verstehen gar kein Problem ist. Da bist Du richtig fix wieder drin.
Tja, und das Sprechen? Das hängt ein wenig von Deiner Persönlichkeit ab. Wenn Du Dich, so wie ich, nicht scheust, grammatikalisch evtl. daneben zu liegen, dann immer munter drauf losfragen und reden. Sollte etwa eine Vokabeln fehlen, so what? Wen isteressiert es? Den Dozenten bestimmt nicht! Der freut sich auf Feedback und Fragen. Wirklich!
Und wenn Du Dich, so wie ich, nicht ganz so traust, auf Englisch einfach loszureden, dann stellst Du Matthias Mittermeier die Frage. Er hilft, übersetzt und erklärt Dir dann die Lösung zu Deinem Wissenswunsch. 
Migoya brachte für zwei Tage Fachseminar ganze zwölf unterschiedliche Desserts mit. Seine Philosopie zu Desserts ist übrigens folgende:
Matthias Mittermeer erzählte, dass die Vorbereitung für das Fachseminar zwei ganze Tage verschlungen hat. Auch ein Zeichen für Migoyas Perfektionismus… Seine aktuellen Lieblingsdesserts sind übrigens Kaffee-Eclairs und Creme brulée.
Die mitgebrachte Auswahl von Desserts war umfangreich, überraschend und einfach nur lecker! Ich weiß, dass das Wort lecker nicht überall gerne gesehen, ja zum Teil sogar verpöhnt ist.
Lecker! Also wirklich. Sowas Profanes sagt man doch nicht... Aber es passt hier einfach so gut und ist die Wahrheit. Die Desserts waren phantastisch und ein Geschmackserlebnis. Ja gut, das Apfel-Sellerie-Sorbet aus dem ABaC übertrifft bislang nichts, aber der Vergleich hinkt ja auch ein bisschen. Pre-Desserts mit Desserts zu vergleichen ist, wie Äpfel und Birnen gegeneinander antreten zu lassen.
Damit Du einen Eindruck von dem bekommst, was Migoya in den zwei Tagen Fachseminar so gezaubert hat, habe ich mir sechs unterschiedliche Desserts ausgesucht, die ich während des Seminars ausführlich dokumentiert habe. Damit der Bericht hier aber nicht zuuuuu lang wird, gibt es heute zwei meiner Favoriten. Die anderen vier Desserts stelle ich Dir in einem zweiten Bericht vor.
Smoked milk ice cream
Hierbei handelt es sich ein gefrorenes Dessert, um ein Eis. Die Eisform, die für das Dessert genutzt wird, ist der japanischen Binchotan Kohle nachempfunden. Diese Kohle ist extrem hart, richtig teuer, aber auch richtig ergiebig. Brennt ein Kohlestück erst einmal, hält das Stück die Hitze über Stunden. In der Patisserie wird diese Kohle zum Färben von Desserts oder zum Herstellen von Silikonformen genutzt.
Zur Herstellung des Desserts werden Milch, Sahne, Milchpulver, Zucker, Stabilisator, Eigelb und Salz benötigt. Das klingt jetzt ziemlich simple, aber die Herstellung des Eises ist dann doch etwas aufwändiger. Erinnerst Du Dich noch an Migoyas Dessert-Philosophie?
Es wird zuerst die doppelte Menge Milch auf die Hälfte eingekocht und dann abgekühlt. Danach wird die Milch geräuchert. Hiernach werden die geräucherte Milch zusammen mit der Sahne, dem Milchpulver und den Eigelben verrührt. Zucker wird mit dem Stabilisator trocken vermengt. Die Milchmischung wird auf 40°C erwärmt, die Zuckermischung untergerührt, Salz untergerührt, die Eisbasis unter ständigem Rühren auf 85°C erhitzt, dann auf 4°C abgekühlt. Die Eisbasis muss dann für 8 bis 12 Stunden bei 4°C ruhen und wird dann bei -18°C in der Eismaschine gefroren, in die Silikonformen gestrichen und weiter gefroren. Vor dem Servieren wird das Eis mit Kohlepulver bemalt und serviert. Ein erheblicher Aufwand, aber das Eis ist verdammt lecker! Ich mag leicht salziges Dessert.
Warm jasmine rice pudding with vietnamese coffee ice cream truffle
Ein jeder Thermomix-Besitzer wird sich hier über das Zaubermaschinchen freuen.
Für den Jasminreis-Pudding werden nämlich Jasminreis zusammen mit Sahne und Zucker in den Thermomix geschmissen und für 1 1/2 Stunden bei 90°C "gekocht". Der Reis ist dann gar und ganz fein püriert und wahnsinnig cremig...
Laaaaaahs, haben wir noch Platz? *ganzliebguck* 
In den warmen Jasminreis-Pudding wird eine Eiskugel, welche vorher in Schokolade getaucht wurde, hineingelegt. Als Topping kommen noch Coffee-Jelly-Fäden auf den Pudding. Die Kombination aus dem warmen Pudding und dem Eis war ein Traum! Mir fehlt jetzt wohl doch eine kochfähige Küchenmaschine.
Die Desserts sehen schon gut aus, oder?
Wer übrigens auch einmal solch ein Dessert-Seminar, Pralinen-Seminar, Seminar über Zuckerziehen, Backseminar und vieles ähnliches mit Matthias Mittermeier und weiteren Spitzen-Patissiers miterleben möchte, der sollte unbedingt im neuen Seminarkatalog für 2016 des Pfersich Trendforums stöbern gehen. Ich selbst habe mich bereits für zwei Seminare angemeldet, u. a. findet im Juli 2016 ein Patisserie-Seminar mit Antonio Bachour statt. Seine Kreationen im Instagram-Feed sehen schon super aus. Ich bin gespannt, wie sie schmecken werden.
Hab ein schönes erstes Wochenende in 2016 und einen guten Start ins neue Arbeitsjahr.
Schokoladige Grüße