Tonka-Kirsch-Praline
Eine mit Tonkabohne aromatisierte Canache trifft Kirschgelee
Kurz vorweg, aber fast um so wichtiger...
Herzlich willkommen im neuen Gewand von Pralinenwahnsinn!
Nach gut drei Jahren Foodblogger-Dasein habe ich mich dazu entschlossen, Pralinenwahnsinn zum zweiten Mal ein neues Gewand zu geben.
Warum schon wieder ein neues Gewand?
Naja... ich habe im vergangenen Jahr sehr viel fachliches Know-How aufbauen können. Profikurse in der Schweiz wurden besucht und die ersten eigenen Pralinensorten wurden entwickelt und verspeist. Der erste eigene Pralinenworkshop wurde beginnend im Januar '14 vorbereitet und Anfang April durchgeführt. Dabei habe ich für mich gemerkt, dass ich gerne einen Teil meines Wissens weitergeben/teilen möchte.
Und vor diesem neuen Hintergrund fühlte ich mich im alten Layout nicht mehr wohl. Eine Bloganalyse und ein ehrliches Feedback zu Pralinenwahnsinn in einem kleinen Workshop Ende März in Bremen hat mir dann komplett die Augen geöffnet. Danke hier an die Mädels, mit denen ich einen sehr schönen und informativen Tag verbringen durfte.
Somit wurde in den letzten Wochen viel gedacht, notiert, verworfen und dann doch einfach mal von vorn angefangen. Lars hat dies alles recht entspannt mitgemacht und alle Umsetzungen programmiert. Warum schreibe ich recht entspannt? Wenn da solche Projektmenschen, wie ich, daher kommen und wirre Ideen abladen, ist das sicher nicht immer ganz so einfach, gell?
Und nun ist es soweit. Pralinenwahnsinn startet neu. Meine Gedanken zu Pralinenwahnsinn findet Ihr in Über mich.
Kulinarisch war ich aber nicht ganz untätig. Uwe von Highfoodality, den ich Anfang Februar bei einem Kochkurs kennenlernen durfte, frug mich, ob ich nicht Lust hätte, einen Gastbeitrag für ihn zu schreiben. Klar hatte ich. Ich gab Uwe drei Pralinen zur Auswahl. Die Wahl wurde getroffen und ich machte mich ans Werk. Hier ist nun mein Gastbeitrag für Highfoodality:
Als Schokoladenjunkie oute ich mich mal: Ich liebe Tonkabohnen! Ich glaube fast, dass der Duft der Tonkabohne eine ähnliche Wirkung auf mich hat, wie Baldrian auf Katzen. Gut, ich reibe nicht meinen Kopf an der Tonkabohne, wie es eine Katze mit einem Baldriankissen macht. Ich verprügele sie auch nicht und bleibe dann apathisch träumend vor ihr sitzen. Aber ich freue mich wie ein kleines Kind, wenn ich das Glas öffne und mir der Duft entgegen strömt.
Da ich gerne ausgiebig in diversen Kuvertüren rühre und stetig und ständig Pralinen plane, herstelle oder wenigstens über das Thema lese, habe ich die Tonkabohne für Uwe in einer zweischichtigen Zartbitterpraline eingefangen. Wer ich bin? Ich heiße Nele und ich bin pralinensüchtig und -wahnsinnig.
Uwe, hier kommt Deine Wunschpraline...
TONKABOHNE | KIRSCH | ZARTBITTERKUVERTÜRE
Zutaten
für ca. 70 bis 80 Pralinen
für das Kirschgelee
135 g Kirschpüree
135 g Zucker
60 g Glukosesirup
3 g Pektin
15 g Zucker
3 g Zitronensäurelösung (Mischungsverhältnis: 1 Teil Zitronensäure zu 1 Teil Wasser)
für die Canache
80 g Sahne
50 g Glukosesirup
ca. 1 Tonkabohne
100 g Vollmilchkuvertüre
30 g Butter
Temperierte Zartbitterkuvertüre
Zubereitung
Kirschgelee
Für das Kirschgelee das Pektin mit dem Zucker vermischen und bereitstellen. Die Zitronensäurelösung ansetzen und bereitstellen.
Tipp: Ich habe für die Zitronensäurelösung extra ein kleines Schraubglas mit fertiger Lösung vorbereitet, da sich diese in kleinen Mengen von 3g so schlecht mit korrektem Mischungsverhältnis anrühren lässt.
Zucker, Glucosesirup und Kirschpüree in einem kleinen Topf aufkochen. Pektin-Zucker-Mischung zur heißen Masse geben und unterrühren. Zitronensäurelösung ebenfalls hinzugeben und auf 30-32°C abkühlen lassen. Hierbei das Gelee ab und zu umrühren, damit sich keine Haut bildet.
Canache
Die Sahne zusammen mit Glukosesirup, Butter und geriebener Tonkabohne kurz aufkochen und kurz ziehen lassen. Die heiße Sahne über die temperierte Kuvertüre gießen, kurz stehen lassen und glattrühren. Nicht erschrecken, die Kuvertüre dickt dabei zu Beginn plötzlich ein. Sobald die Kuvertüre glatt ist, muss die Canache auf 30-32°C abkühlen. Die abgekühlte Canache dann kurz mit dem Pürierstab aufmixen. Hierbei aufpassen, dass keine Luft untergerührt wird.
Beide Füllungen sind nun bereit zur weiteren Verarbeitung:
Truffes:
Das Gelee mithilfe eines Einwegspritzbeutels zu 1/3 in bereitstehende Zartbitter-Hohlkugeln füllen und etwas anziehen lassen. Danach die Canache mithilfe eines Spritzbeutels auf das leicht feste Gelee dressieren. Dabei darauf achten, dass ein ca. 2 mm hoher Rand frei bleibt. Die so gefüllten Hohlkugeln über Nacht an einem kühlen Ort (nicht Kühlschrank) fest werden lassen. Am nächsten Tag verschließt man die Hohlkugeln mit temperierter Kuvertüre. Die verschlossenen Hohlkugeln danach zunächst ca. 30 Minuten ruhen lassen um sie danach mit temperierter Zartbitterkuvertüre zu überziehen und anschließend zu dekorieren. Anschließend die Pralinen über Nacht vollständig auskristallisieren. Fertig.
Gegossene Pralinen:
Das Gelee mithilfe eines Einwegspritzbeutels zu 1/3 in mit Zartbitterkuvertüre ausgegossenen Pralinenformen füllen und etwas anziehen lassen. Danach die Canache mithilfe eines Spritzbeutelsdas auf das leicht feste Gelee dressieren. Dabei darauf achten, dass ein ca. 2 mm hoher Rand frei bleibt. Die Canache über Nacht an einem kühlen Ort (nicht Kühlschrank) fest werden lassen. Am nächsten Tag die gegossenen Pralinen mit temperierter Zartbitterkuvertüre verschließen und die frische Kuvertüre auskristallisieren lassen, am besten über Nacht. Am Ende die Pralinen aus der Form befreien. Fertig.
Dieser Beitrag ist bei Highfoodality am 04. Mai 2014 erschienen:
Highfoodality.com | Tonka-Kirsch-Kuller von Neles Pralinenwahnsinn
Habt Ihr eigentlich die wunderschönen Pralinenfotos im Header gesehen? Uwe kann nicht nur wirklich gut kochen, er kann auch richtig gut fotographieren. Er hat meine Pralinen in Szene gesetzt. Uwe, vielen lieben Dank hierfür.
Viel Spaß beim Umschauen im neuen Pralinenwahnsinn und psssssst über Feedback freue ich mich.
Schokoladige Grüße